Sonntag, 20. November 2016

MEIN KREUZBANDRISS

17. April 2016 - Es wäre ja langweilig, wenn bei einem Sporttag nichts passiert" Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, das ein Moment mein nächstes halbes Jahr auf den Kopf stellt. Eigentlich war es nur ein spaßiger Sporttag mit verschiedenen Mannschaften und vielen verschiedenen Sportarten. Vor allem "Mattenrugby" hatte ich schon öfter gespielt und bis zu diesem Zeitpunkt auch ohne Verletzungen überstanden. Doch der letzte Angriff, das letzte Mal dem Gegner ausweichen, war auch das letzte Mal rennen für längere Zeit. Durch einen Stoß des Gegners überstreckte mein Knie. Ich wusste in dem Momente, dass die Bewegung nicht mehr natürlich war und als ich dann kurz danach den Schmerz spürte, war mir klar: Irgendwas war unnatürlich! Danach konnte ich kaum laufen, nicht richtig auftreten und wenn ich versucht habe ein paar Schritte zu gehen fühlte sich mein rechtes Knie so instabil an. Da der Schmerz am Abend fast unerträglich war, ging ich am nächsten Tag ins Krankenhaus. Natürlich konnte sie mir nicht viel neues sagen durch das Röntgenbild. Auf meinen MRT Termin muss ich 3 Wochen warten.

9.Mai 2016 - "Ich verstehe nicht, wie sie hier so ohne Schmerzen stehen können." ... "Es tut mir wirklich leid, dass sie nicht früher einen Termin bekommen haben." ... "Hier sollte man eigentlich auf dem Bild eine schwarze Linie sehen." ... "Ich muss ihnen sagen, dass ihr vorderes Kreuzband gerissen ist!" Als mir dann auch noch der Orthopäde bestätigte, dass es eigentlich in meinem Alter keine andere Möglichkeit als eine OP, fiel ich erstmal aus allen Wolken. Der ganze Heilungsprozess schien mir unendlich lang - 3 Monate kein richtiges Fitness, ein halbes Jahr kein Volleyball, die Skisaison hatte sich auch erledigt... Meine Mama hatte einen Arzt gefunden, von dem sie schon viel gutes gehört hat. Nach dem OP-Gespräch, am 25. Mai 2016, mit Herr Dr. Volz fühlte ich mich sehr gut vorbereitet und war motiviert bis zu meinem OP Termin am 5.Juli noch ein bisschen Muskeln aufzubauen!

5. Juli 2016 - Der Tag der OP war da! Schon um 7 Uhr ging es für mich los: Umziehen - Tabletten nehmen - meinen Essensplan für die nächsten drei Tage aussuchen. Danach wurde ich von einem - ziemlich witzigen - Pfleger in den OP gebracht und dann kann ich mich nur noch daran erinnern, dass ich der Arzt gesagt hat, ich soll einmal tief einatmen. Dann erinner ich mich nur noch an den Aufwachraum und den Pfleger. Die nächsten paar Tage vergingen sehr langsam und waren teilweise sehr schmerzhaft. Ich habe viel geschlafen, gearbeitet, Musik gehört und war so froh als ich nach ein paar Tagen wieder gehen konnte. 50% Körpergewicht durfte ich jetzt belasten und langsam mit ein paar Übungen angefangen.

11. Juli 2016 - Fast eine Woche ist schon vergangen seit der OP. Ingesamt soll ich für 10 Tage auf Krücken laufen, 12 Tage Trombosespritzen nehmen, 14 Tage verschiedesene Schmerztabletten - vor allem gegen die Schwellung - und am besten das Bein viel hochlegen und kühlen. Außerdem hatte ich verschiedene Geräte von meinem Arzt bekommen, mit denen ich mich 2 Stunden am Tag Beschäftigen konnte (CAMOped, VADOplex und Muskelstimulation). Wichtig war mir auch meine Physiotherapie! Mindestens einmal die Woche wurde ich dort behandelt, aber natürlich muss man auch viel selbst machen. Außerdem wurden nach 10 Tagen meine Fäden gezögen.

18. Juli 2016 - 2 Wochen später. Zum Glück keine Thrombosespritzen und keine Gehstützen mehr. Jetzt geht es weiter daran meine Beweglichkeit wieder zu verbessern, damit ich wieder richtig laufen kann. Außerdem muss ich weiterhin gut kühlen, damit die Schwellung zurückgeht. Zur Physiotheraphie hab ich jetzt noch Lymphdrainage bekommen, was wirklich sehr entspannend ist. Außerdem geh ich jetzt gerade immer ins Feribad zum Schwimmen - Kraulschwimmen. Das tut mir mega gut und meine Physiotherapeutin meinte, das wirkt auch sehr abschwellend.

16. August 2016 - Nach 6 Wochen geht es mir schon viel besser! Ich mache täglich meine Übungen und geben mein bestes bei der Physiotherapie. Kraftübungen, aber genau so wichtig sind Koordinations- und Stabilisationsübungen. Ich hab dafür immer ein Kissen oder ein Polster auf den Boden gelegt und mich einbeinig darauf gestellt. Danach gab es kleine Steigerungen, zum Beispiel mit dem anderen Bein vor und zurück oder einen Kreis um mich ziehen. Vorsichtige Standwage, auf dem Tarmpolin leicht hüpfen oder vorsichtig mit Squads beginnen. Aber alles nur so lange, wie es mir gut tut. Ab jetzt darf ich auch wieder Fahrrad fahren und bald wieder in mein heißgeliebtes Fitnessstudio.

5. Oktober 2016 - 3 Monate sind vergangen seit der OP und ich kann mich echt nicht beklagen: Streckung und Beugung sind wieder voll da und seit einem Monat geh ich wieder regelmäßig ins Fitnessstudio. Natürlich muss ich mit meinen Gewichten wieder mit weniger anfangen aber ich werde mich immer weiter steigern und verbessern. Ab jetzt darf ich auch wieder Laufen gehen, was ich eigentlich nicht so oft mache, aber ich geh am Anfang meines Tarinings immer ein paar Minuten aufs Laufband. Nun heißt es einfach weiter trainieren, Muskeln aufbauen und stärker werden!

5. November 2016 - 4 Monate Post-OP und bis jetzt läuft alles super! Mein Training läuft super und ich hab sogar das Gefühl, es läuft besser als vor meinem Unfall! Ich kann mich schneller mit den Gewichten/ Wiederholungen steigern und es fällt mir auch leichter! Ich bin so unglaublich motiviert in 2 Monaten wieder auf dem Volleyballfeld stehen zu können/dürfen! So langsam werde ich zwar ungeduldig, aber ich will nichts riskieren! Ich mache auch fleißig meine Stabilisationsübungen, denn die sind mir genau so wichtig wie das Krafttraining.

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